Das Frühjahr beginnt und schon können wir Danke sagen. Danke an den Laatzener Reiterverein für eine Fuhre Pferdemist. Am letzten warmen Tag vor der hoffentlich letzten Frostperiode konnten wir den Dünger auf unseren Beeten verteilen, nach dem Frost werden wir ihn eingraben.
Der letzte Mist enthielt fast nur Stroh. In einem Jahr wird er sich in frischen Kompost verwandelt haben.
Oben sieht man im Hintergrund eine Lavendelreihe die als Beetrand-Befestigung gut angewachsen ist. Auf dem unteren Bild liegen von der Stadt Laatzen geschenkte Holzblöcke bereit, um bald auch diesen Beetrand neu einzufassen.
Vielen Dank an die Spender der alternativen Beeteinfassungen! Im unteren Hintergrund sieht man den Zustand der alten Beetränder, von denen wir dieses Jahr möglichst viel ersetzen möchten.
Blick vom Kompost über die Beete zum Insektenhotel
Schon ist der Dezember halb vorbei! Wo ist der beste Ort, um den Jahresabschluss zu feiern?
Im Garten, natürlich.
Bei Heißgetränken aus der Thermoskanne und Essen am Stock feierten wir heute die letzte Gartenparty für 2017. In wenigen Wochen beginnt dann die neue Saison.
Philip, Georg und Günter toasten Brot über der Feuerschale
Rosenkohl und Reste roter Rüben halten sich noch eisern, doch die Saison geht zu Ende. Vor der Winterpause ist gerade noch Zeit, den nächsten Frühling vorzubereiten.
Roter Mangold
Rosenkohl
Von den Bohnen, unseren Lieblingsleguminosen, wird nur der grüne Pflanzenteil abgemäht. Die Wurzel mit ihren Knöllchenbakterien bleibt im Boden. Das verbessert die Stickstoffversorgung in der kommenden Saison.
Einer gemähten Bohnenreihe sieht man kaum an, dass sie bewachsen war. Oben rechts seht ihr, neben dem Rosenkohl, einen frisch umgegrabenen Boden – ohne Beikräuter, aber mit aufgewühlter Struktur. Unten vorn dagegen der Boden nach Mähen der Bohnen – wie ungenutzt, innen aber umso lebendiger.
Die Bohnenpflanzen werden oberflächlich abgemäht, ihre Wurzeln bleiben im Boden.Ausgerissene Bohnenpflanze
Echter Herbst glänzt nur im Regen, deshalb noch ein Gartenpanorama bei selbstgießendem Wetter:
Der Regen bringt zwar viele Mücken, dafür müssen wir in letzter Zeit nicht gießen. Neben gelben und grünen Zucchini, holen wir haufenweise Kartoffeln und Möhren aus den Beeten.
Auch technisch tut sich etwas: Es gibt wieder Aussichten auf ein Windrad, das den Garten bald mit Strom versorgen könnte.
Erntekörbchen mit Zucchini und einem rekordverdächtig kleinen Blumenköhlchen
Endlich haben alle Jungpflanzen ein Zuhause in den drei Beeten gefunden. Zum recht plötzlichen Sommerausbruch hat der Salat einen Wachstumsschub hingelegt, daneben sind sogar die Erdbeeren schon erntereif.
Um die letzten Lücken zu füllen, haben wir in dieser Woche Bohnen ausgesät und die Karotten vereinzelt. Endlich ist der Mitmachgarten wieder komplett bunt!
Frühbeet voller ArbeitSalat sucht ein ZuhauseDrei Gärtner in ihrem Element
Boden muss jedes Jahr mit frischen Nährstoffen versorgt werden. Dafür hat der Reiterverein Laatzen uns Pferdemist geschenkt, welchen wir heute auf den Beeten verteilten.
Damit beginnt die Garten-Saison! Nächsten Donnerstag treffen wir uns wieder direkt im Garten, also ab jetzt nicht mehr im ZAQ.
Das letzte Donnerstagstreffen verbrachten wir nicht im Garten, sondern in der Werkstatt des ZAQ. Dort bauten wir Schnellkomposter nach Vorbild von www.wurmkiste.at.
Wurmkisten sind Haushaltsgerät, Sitzmöbel und Terrarium. Das Prinzip: Sie füttern eine Regenwurm-Familie durch, bekommen dafür regelmäßig frische Blumenerde und müssen nie mehr mit stinkenden Biomüllsäcken hantieren.
In herkömmlichen Wurmkisten wächst der Kompost in einer Hälfte, während er in der anderen Hälfte trocknet. Sobald der trockene Kompost reif für den Pflanzkübel ist, werden die Seiten getauscht.
Unsere Kisten sollen hingegen „vertikal“ arbeiten: Der reife Kompost rieselt durch ein Gitter in eine Schublade, wo er sich ohne jährliches Umschaufeln entnehmen lässt. Als Baumaterial standen Holz, Schrauben und Küchengeräte zur Verfügung.
Wie gut die Ringelwürmer bei der neuen Arbeitsrichtung mitspielen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Erst nach etwas Feinschliff an Gitter und Innenwänden können die ersten Bewohner aus unseren alten Wurmkisten umziehen.
Schilder für Beetreihen
Wo Holz zugeschnitten wird, fallen Reststücke an. Daraus werden Schilder für die Gemüsebeete, ganz ohne schädliche oder abblätternde Farben.
Wie kann man das Erntedankfest besser feiern, als mit Plänen für die nächste Saison?
Bei frittiertem Topinambur aus dem Mitmachgarten haben wir uns Gedanken über dessen Zukunft gemacht. Voraussichtlich werden wir ein Windrad aufstellen, damit die Teichpumpe in Betrieb nehmen, mehr Workshops anbieten und natürlich den Garten weiter ausbauen. Der Traum vom Frühbeet lebt wieder; die Einflugschneise der Bienen soll mit dicht aber niedrig wachsenden Blumen freigehalten werden.
Bis dahin gilt es, den Garten winterfest zu machen. Letztens haben wir ein paar Reihen Feldsalat gepflanzt und die restlichen Bohnen geerntet. Demnächst wird wieder das Tomatendach abgebaut und als provisorisches Frühbeet über das Wintergemüse gelegt.
Was wurde eigentlich aus dem Soja-Projekt? Die Bohnen wurden im September schließlich noch reif. Nach Nummern sortiert gehen sie nun zurück an „1000 Gärten“.
Wir freuen auf neue, interessante Experimente mit ungewöhnlichen Sorten. Ein konkreter Plan für 2017 folgt bei Gelegenheit.
Im Garten blühen wunderschöne Rungelblumen in fröhlich leuchtendem Orange. Heute führten sie zu ungefähr diesem Wortwechsel:
Gärtnerin A: „Wie lange halten die Blumen denn in der Vase?“
Gärtnerin B: „Keine Ahnung, ich verarbeite die immer sofort.“
Wie werden frisch gepflückte Ringelblumen zu Creme? Ich mache es immer so:
Wirkstoff: Eine Handvoll Ringelblumen aus dem Mitmachgarten
Feuchtigkeit: Eine Tasse (ca. 150ml) heißes Leitungswasser
Fett: Ein Klumpen Kokosfettoder die gleiche Menge Sonnenblumenöl
Konsistenzgeber: Eine Platte Bienenwachs vom Imker, zusammen gefaltet etwa 2/3 so groß wie der Fettklumpen. Kokosfett braucht weniger, Sonnenblumenöl etwas mehr Bienenwachs.
Emulgator: Ein Teelöffel Sojalecithin-Granulat
Wer mag: Ein paar Tropfen ätherisches Lavendel- und Teebaumöl
Exakte Mengen habe ich nie dokumentiert. Mit etwas Übung war es kein Problem, die Zutaten nach Augenmaß zu dosieren.
Zuerst schmelze ich das Sonnenlbumen- bzw. Kokosfett in einem Wasserbad. Währenddessen zerkleinere ich die Blütenköpfe und mische sie ins heiße Fett. Sie werden kurz mit erhitzt und dürfen dann ca. 30 Minten warm ziehen.
Ringelblumenblütenblätter in geschmolzenem Kokosfett
Dann gieße ich die Masse durch einen Teefilter, um die Blätter loszuwerden. Sofort gehts zurück ins Wasserbad: In dem nun goldgelben, klaren Öl werden das Bienenwachs und das Sojalecithin aufgelöst.
Das Wachs dient dazu, die Creme fester zu machen, sodass sie bei Wärme nicht aus der Dose läuft. Das Sojalecithin sorgt als Emulgator dafür, dass Fett- und Wasserphase sich beim Abkühlen nicht trennen.
Eventuell löst das Lecithin sich nicht ganz auf. Die übrigen Krümel stören aber kaum und lassen sich leicht aus der Tasse fischen.
Ringelbumenöl mit Lecithin und Wachs
Wenn die Fettphase klar und glatt verrührt ist, kommt eine Tasse kochend heißes Wasser direkt aus der Leitung dazu.
Falls dein Heißwasser mit weniger 90°C aus dem Hahn kommt, kannst du eine zweite Tasse nur mit Wasser in den Topf stellen, um es auf die gleiche Temperatur wie die Fettphase zu bringen, und dann alles zusammen kippen.
Jetzt muss sofort gut gerührt werden. Wasser und Fett dürfen keine getrennten Phasen bilden. Unter ständigem Rühren bildet sich eine leicht schaumige Milch.
Wasser- und Fettphase, noch warm und gut verrührt
Wenn die Milch eine gleichmäßige Farbe annimmt, kann die Tasse aus dem Wasserbad genommen werden. Weiter rühren, während die Masse abkühlt!
Im Prinzip ist die Creme jetzt fertig. Sobald sie nur noch handwarm ist, können nach Geschmack ätherische Öle hinein getropft werden. Derzeit empfehlen sich zum Beispiel 5 Tropfen Teebaumöl (gegen Schimmel) und 5 Tropfen Lavendelöl (gegen Mücken). So ist die Creme länger haltbar und fit für den Sommerurlaub. Wer den Geruch nicht mag, kann natürlich darauf verzichten.
Abfüllen in saubere Cremedosen
Jetzt kann die Creme in heiß ausgewaschene Cremedosen abgefüllt werden. Hier eignen sich gebrauchte Dosen aus Blech oder Glas. Plastikdosen gehen natürlich auch, allerdings lassen sie sich schwerer reinigen, so dass die Schraubgewinde nach ein paar Nutzungszyklen versiffen. (Das Foto zeigt die Luxusvariante aus dunklem Glas.)
Der Vorrat gehört in den Kühlschrank
Die Creme kann man in kleinere Dosen abfüllen, um sie in der Jacketasche immer dabei zu haben. Dort ist sie mehrere Wochen haltbar. Größere Vorräte müssen jedoch im Kühlschrank gelagert werden. Ganz besonders, wenn du das Teebaumöl – den einzigen Konservierungsstoff – deiner Nase zuliebe weggelassen hast.